Kaffee Land

Wem das Wetter in Granada oder Leon zu heiss ist kann eine Tour ins Hochland unternehmen.

Bei einer Tour von Esteli über Jinotega, Matagalpa, Muy Muy bis nach Boaco gibt es frischere Temperaturen.

Auf ins Hochland
Auf ins Hochland

Auf teilweise sehr guten Strassen und ausserhalb grösserer Orte ohne viel Verkehr geht es gut voran mit dem bici.

Zwischen Jinotega und Matagalpa erreicht die Straße eine Höhe von fast 1600m über null. Die Steigungen sind oft im zweistelligen Bereich. Das Hochland muss sich "erarbeitet" werden. In der Gegend von “Selva Negra“ wird erstklassiger Kaffee angebaut. Hochland Kaffee ab 1200m braucht deutlich länger um zur Reife zu gelangen, dadurch erhöht sich die Qualität der Kaffee Bohnen.

Auf 1600m im Hochland
Auf 1600m im Hochland
Selva negra
Selva negra

Im 19. Jahrhundert haben sich deutsche Auswanderer in der Gegend von Jinotega und Matagalpa niedergelassen.

Von der Regierung in Nicaragua wurde damals der Zuzug in die Kaffee-Region unterstützt um die Wirtschaft voranzutreiben. So gelangte auch durch deutsche Einwanderer um 1930 das erste Damen Fahrrad nach Nicaragua.


"Matagalpa ist die Hauptstadt des gleichnamigen Departamentos Matagalpa. Das Departamento hat eine Fläche von 8.523 km² und eine Bevölkerungszahl von rund 485.000 Einwohnern. Der lokale Kaffeeanbau reicht dort bis ins Jahr 1824 zurück.
Die Region Matagalpa ist das Kaffeezentrum Nicaraguas. Das Klima in den Bergen eignet sich hervorragend zum Kaffeeanbau. Die Spitzengewächse kommen aus Matagalpa, Jinotega und Nuevo Segovia. An den Berghängen wachsen die Kaffeesträucher unter Schattenbäumen, in Verbindung mit einer reichhaltigen Pflanzenwelt. Der Wohlstand Matagalpas geht eng mit der Kaffeeproduktion und den Preisen der Absatzmärkte einher. In dieser Region produzieren 1.550, der insgesamt 6.300 (aus zehn Regionen) kleinen und größeren Kaffeeproduzenten. Die Erntezeit ist in Nicaragua zwischen Oktober und Dezember."       

(Quelle, www.kaffeemanufaktur.net)


Erinnerung an den Freiheitskampf
Erinnerung an den Freiheitskampf
Single trail selva negra
Single trail selva negra

Touristisch ist das Hochland noch nicht sehr erschlossen, aber es finden sich auch hier immer wieder schöne Unterkünfte. Es gibt viel zu entdecken und man spürt überall eine Aufbruchstimmung. In den Städten Jinotega und Matagalpa eröffnen neue Restaurants.

Kurz vor Sonnenuntergang in Matagalpa
Kurz vor Sonnenuntergang in Matagalpa

"Der deutsche Unternehmer Heinrich (Enrique) Gülke gründete ein Casino nach Wiener Art. Mobiliar sowie Samtvorhänge, Billardtische, Kegelbahnen, Glücksräder usw. kamen direkt aus Deutschland. Ende der 1920er Jahre brachte Herr Gülke auch das erste Kraftfahrzeug überhaupt nach Jinotega, welches von Herrn Rafael Hernandez gesteuert wurde. Der Empfang war pompös. Anwesend waren die obersten Lokalbehörden. Selbstverständlich zelebrierte der Dorfpfarrer eine Hauptmesse, um die bösen Geister von jenem schwarzen, lauten, stinkenden, blechernen “Teufelszeug” zu vertreiben. Im Jahre 1933 kam das erste Damenfahrrad – ein Skandal zur damaligen Zeit in einem kleinen katholischen Dorf. Das Fahrrad war ein Geschenk des deutschen Kaufmanns Ludwig (Luis) Frenzel zum 15. Geburtstag seiner Tochter Hulda. Die Dorfbigotterie eilte desorientiert zur Kirche und betete für die Rettung der Seele dieses jungen verirrten blonden Schafes. Nach geraumer Zeit gewöhnte man sich daran. Das Fahrrad (der Marke Miele) existiert heute noch und ist fahrtüchtig. Das zweite Damenfahrrad wurde von Herrn Gülke für seine Tochter Ilse importiert, aber es war inzwischen kein Tabu mehr. Weitere Damenfahrräder kamen erst nach der Revolution 1979."                        

                           (Quelle, wikipedia)


Richtung Süden nach Muy Muy wird es wieder deutlich wärmer, es werden deutlich Höhenmeter abgebaut.

Touristen sind überhaupt nicht mehr zu sehen.

Auf nach Muy Muy
Auf nach Muy Muy
Allgegenwärtiger Sandino in Muy Muy
Allgegenwärtiger Sandino in Muy Muy

"Im Alter von 21 Jahren kam es zu einem Wendepunkt in Sandinos Leben. Die Quellen hierzu sind unklar, fest steht aber, dass Sandino nach einer Gewalttat aus seiner Heimatstadt flüchten musste. Durch diese Flucht ausgelöst, begannen Sandinos Wanderjahre, die ihn über die Atlantikküste Nicaraguas, durch Honduras, Guatemala, bis nach Mexiko führten. Er arbeitete auf den Öl-Feldern in Veracruz und Tampico, wo zu dieser Zeit mehr als fünfzigtausend Menschen angestellt waren. In Mexiko, dass sich langsam von den Kämpfen Emiliano Zapatas und Pancho Villas gegen die Oligarchie erholte, kam Sandino zum ersten Mal in Kontakt mit den gewerkschaftlichen Forderungen der Arbeiterbewegung, der Idee des Indohispanismus und vor allem mit den Vormachtbestrebungen und Interessen der USA in Lateinamerika.Durch diese Erfahrungen politisiert, beschließt Sandino 1926 nach Nicaragua zurückzukehren."

(Quelle, www.hausarbeiten.de)


 

Weiter nach Boaco, ein schöner Ort auf 400m gelegen mit vielen bunten Häusern und tanzenden Menschen im Stadtpark. Eine schöne Atmosphäre. Die Lederindustrie ist ein bedeutender Wirtschaftszweig, ebenso wird ein exquisiter Käse hergestellt. Vom Empalme de Boaco geht es westlich nach Managua, Masaya, Granada und den Pazifik und östlich zur Karibik, San Carlos und San Juan Fluss.


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